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QUO VADIS – INKLUSION?
Ein Zwischenbericht zu einer Woche inklusive Schule in Italien

Die Fortbildung der Regierung von Oberfranken "Teilhabe schaffen durch Differenzierung und Inklusion" führte uns im ersten Modul nach Südtirol. Insgesamt besteht das Fortbildungsangebot aus zwei Modulen, die durch Erasmus+ gefördert werden. Der zweite Teil wird die Teilnehmer im April nach Wien führen.

Warum Südtirol? Sicher, es gibt viele lohnende Gründe im Herbst nach Bozen zu reisen, für uns waren es die Erfahrungen der Südtiroler Schulen mit dem System inklusive Schule, auch und gerade im beruflichen Schulwesen.

Vor bereits 40 Jahren machte sich Italien auf den Weg zu einer Integration von beeinträchtigten Schülern in eine Regelklasse. Inzwischen spricht man von der inklusiven Schule, da nur so die gleichberechtigte Teilhabe aller an der Gesellschaft verwirklicht werden kann. Neben körperlich und geistig beeinträchtigten Schülern fallen auch jene Mädchen und Jungen unter Inklusionsschüler, die an einer Lese-/Rechtschreibschwäche bzw. -störung leiden, die Dyskalkulie haben oder die vorübergehende Problematiken und Störungen aufweisen, die sich negativ auf den Schulbesuch auswirken.

Diese Auffälligkeiten werden genauso erfasst und mittels eines Individuellen Bildungsplans (IBP) in jedem Schultypus entsprechenden Maßnahmen zugeführt. Diese bestehen im italienischen bzw. südtirolischen Schulwesen darin, zusätzlich zur Regellehrkraft sog. individuelle Begleiter bzw. Integrationslehrpersonen in Klassen mit Häufung von problematischen Schülern einzusetzen. Deren Aufgaben bestehen nicht in der alleinigen Betreuung der beeinträchtigten Schüler, sondern sie sind der gesamten Klasse zugeordnet. Faktisch sind sie jedoch, wie wir aus Beobachtungen in verschiedenen Klassen des beruflichen Schulwesens feststellen konnten, als Hilfe für Inklusionsschüler eingesetzt. Sie erläutern Inhalte, sie erstellen Schularbeiten in einfacherer Sprache oder mit leichteren Aufgaben, sie "übersetzen" schwierige Fragestellungen auf Arbeitsblättern, gleich in welchem Unterrichtsfach. Das setzt natürlich eine enge Kooperation mit den Regellehrkräften voraus -und hier liegen auch sehr oft die Grenzen der inklusiven Beschulung, da dazu Bereitschaft und Engagement aller vorausgesetzt wird.

Im Einzelnen besuchten wir die Gutenberg Berufsschule in Bozen und die Tschuggmal sowie Hellenstainer Berufsschulen in Brixen. An allen Schulen wurde uns das Inklusionsmodell vorgestellt, wir besuchten Unterricht in verschiedenen Klassen und Berufen, auch in den sog. Berufsgrundschulklassen. Das ist im Prinzip die 9. Klasse der Vollzeitschule, da das Schulsystem nur acht Schuljahre vorsieht.

Der Schulleiter der Tschuggmal Berufsschule wagte es vom Gedanken der Inklusion insoweit abzuweichen, als dass er stark beeinträchtigte Jugendliche in einer gesonderten Berufsgrundschulklasse zusammenfasste. Diese werden damit auf die "Anlehre", einer zweijährigen Ausbildung "light", vorbereitet. Hier geht der Schulleiter bewusst einen anderen Weg und reagiert flexibel auf die jeweilige Situation.

An zwei Tagen waren wir Gäste im deutschen Bildungsressort, Abteilung Berufsbildung, in Bozen und erhielten Einblick in das gesamte berufliche Schulwesen in Italien und im Speziellen in Südtirol. Außerdem wurden uns besondere Wege vorgestellt, die inzwischen beschritten werden, da auch in einem inklusiven Modell junge Menschen untergehen können. So z. B. gibt es "Brückenangebote" für notorische Schwänzer oder sozial benachteiligte Jugendliche, indem ihnen individuelle, auf ihre spezielle Situation angepasste Wege, angeboten werden, die sie auffangen und zurückholen in das System Berufsbildung. Auch die Ausbildung von Lehrpersonen (so der südtiroler Ausdruck) zeigt uns deutlich, dass Inklusion bereits im Studium einen hohen Stellenwert hat, und das nicht nur bei den Integrationslehrkräfte, die natürlich ein vertieftes theoretisches Fundament dazu erhalten.

Insgesamt war es eine lohnende Reise, so die einhellige Meinung aller Beteiligten, und das nicht nur wegen der Sonne, dem Wein und den wunderschönen Städten. Mit etwas Neid und Wehmut im Herzen machten wir uns am Samstag wieder auf den Heimweg in unser deutsches bzw. bayerisches Bildungssystem, in dem es auch vielfältige Möglichkeiten der inklusiven Beschulung gibt, man muss sie nur finden und dann ergreifen. Die erforderlichen Ressourcen kann jedoch nur der bayerische Staat bereitstellen und da gilt es noch Überzeugungsarbeit zu leisten.

Für das Team: Brigitte Dürr

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