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Berufsschule II Coburg

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VERKEHRSSICHERHEITSPROJEKTE
Schüler als Fahrlehrer – Ernst zu nehmende Verkehrssicherheits-Arbeit ("EVA")

22 Jungen und Mädchen der Berufsschule II nehmen an einem Sicherheitstraining teil. Dabei wird das Verhalten im Straßenverkehr auch von den Klassenkameraden bewertet.

Den Auftakt der 20-minütigen Testfahrt hat sich Marie-Luise May ganz anders vorgestellt. Soeben hat die 19-Jährige den Fahrschulwagen mit Bravour aus der Parklücke manövriert, da widerfährt ihr das, was sie unbedingt vermeiden will: Beim Anfahren würgt sie den schwarzen Audi ab. „Das fängt ja gut an", murrt die Berufsschülerin.

Auf der anschließenden Tour gibt es dann aber wenig zu meckern. May lenkt das Auto fast fehlerfrei durch Coburg. „Mir ist nicht viel Negatives aufgefallen. Bei dir würde ich sofort wieder mitfahren'', lobt Fahrlehrer Oliver Thalkofer, der die 22 Teilnehmer des Projektes EVA (Ernstnehmende Verkehrssicherheits-Arbeit) gemeinsam mit sechs Kollegen praktisch und theoretisch begleitet.

Während May den Wagen über die Autobahn lenkt, machen sich ihre Klassenkameradinnen Lisa Flöter und Kristin Eber auf der Rückbank Notizen. Bei dem Verkehrssicherheits-Training geht es nämlich nicht darum, dass die Teilnehmer von den Fahrlehrern belehrt werden. Vielmehr sollen die jungen Fahrer durch die Bewertung der Gleichaltrigen stärker sensibilisiert werden. „Es sind meist die gleichen Fehler wie erhöhte Geschwindigkeit, falsches Lenkverhalten und unzureichende Verkehrsbeobachtung. Wenn sie das von den Freunden hören, bringt das viel mehr."

Das erste Urteil der jungen Frauen auf dem Rücksitz fällt positiv aus. „Angemessen" habe May auf unübersichtliche Verkehrssituationen reagiert, der Fahrstil der 19-Jährigen sei „flüssig" und „defensiv".

Ähnlich sieht es bei Lisa Flöter aus. Sie lenkt das Auto umsichtig durch Rödental und Lautertal. Und wäre ab und zu nicht ein kurzes Orientierungsproblem aufgetreten, die 20-Jährige hätte eine nahezu perfekte Fahrt hingelegt. „Das mit rechts und links verwechseln die Frauen schon mal", beruhigt Thalkofer die leicht verunsicherte Auszubildende mit einem Augenzwinkern.


Die letzten 20 Testminuten im Audi werden dann etwas rasant. Kristin Eber beweist, dass auch Frauen ein Gaspedal bedienen können. Eine Fußgängerin und ein Taxi werden bei der schwungvollen Testfahrt fast übersehen, doch Fahrlehrer Thalkofer hat alles im Griff. „Reaktion super, Tempo zu hoch", lautet sein knappes Statement.

Das EVA-Projekt hat für Organisator Klaus-Dieter Zerwes einen hohen pädagogischen Wert. Denn gerade die Altersgruppe zwischen 18 und 21 Jahre ist überproportional an Verkehrsunfällen beteiligt. „Es soll ihnen bewusst gemacht werden, was alles passieren kann, wenn man zu riskant fährt", sagt der Vorsitzende der Kreisverkehrswacht Coburg.

Zerwes hat das Projekt heuer wieder angeschoben und ist mit der Resonanz sehr zufrieden. 16 Klassen mit insgesamt 374 Berufsschülern haben teilgenommen. „Das war unser erfolgreichstes Jahr."

Der Verkehrswacht-Vorsitzende ist sich sicher, dass das Fahrtraining sowie Vor- und Nachbesprechung den jungen Autofahrern langfristig etwas bringt. „Die nehmen die Anregungen sehr bewusst auf. Ich glaube schon, dass sich einige im Straßenverkehr anders verhalten."

Marie-Luise May will die wenigen Kritikpunkte bezüglich ihres Fahrverhaltens auf jeden Fall beherzigen. Ihr Führerschein ist der 19-Jährigen nämlich heilig. Viel zu sehr mag sie das Autofahren und viel zu sehr hat sie für die Fahrerlaubnis gekämpft. „Dreimal", berichtet sie mit einem Lächeln beim Aussteigen, „bin ich damals durch die theoretische Prüfung gerasselt."

Verkehrsunfälle in Oberfranken

Mit 29740 (2009: 27850) Verkehrsunfällen registrierte die Polizei 2010 einen Anstieg der Unfallzahlen um 6,8 Prozent auf Oberfrankens Straßen. Die Anzahl der Verkehrsunfälle mit Alkoholeinfluss fiel um 3,9 Prozent auf 444 (2009: 462) und erreichte somit den niedrigsten Stand seit Jahren. Die Altersgruppe der jungen Fahranfänger war an 3952 Verkehrsunfällen beteiligt (2009 waren es 3690). Dies bedeutet einen Anstieg um 7,1 Prozent.

Bei den von dieser Altersgruppe schuldhaft verursachten Unfällen ist eine Zunahme von 2391 auf 2539 festzustellen. Insgesamt starben zwölf Fahranfänger (2009: 11) und 1047 wurden verletzt (2009: 1118). Einen Tiefststand innerhalb der letzten zehn Jahre erreichte die Anzahl der Schulwegunfälle. Insgesamt 35 (2009: 56) Unfälle ereigneten sich auf oberfränkischen Schulwegen.

Auch die Zahlen der schwer- und leichtverletzten Schüler gingen um 12,5 Prozent und 49,2 Prozent zurück. Die aktuellen Zahlen für das Jahr 2011 sind noch nicht vollständig ausgewertet.

(nach einem Zeitungsbericht der „Neuen Presse Coburg“ von Christian Pack)

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